Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Als Co-Geschäftsleitung bei einer Tagesfamilienorganisation sehe ich bei der Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung eine grosse Herausforderung. Kinderbetreuung ist, wie die meisten Care-Berufe, leider immer noch schlecht bezahlt. Somit erstaunt es nicht, dass ein Fachkräftemangel und daraus resultierend ein knappes Angebot an Betreuungsplätzen besteht. Bei der Unterschriftensammlung für die nationale Kita-Initiative habe ich tatkräftig mitgewirkt. Für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es unabdingbar, dass es künftig genügend und für alle bezahlbare Kinderbetreuung gibt. Damit dies möglich ist, müssen sich auch die Anstellungsbedingungen für die Betreuenden verbessern.
Mit der Erhöhung der kantonalen Beiträge an die familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung ab 01.01.2024 wurde ein längst überfälliger Schritt getan. Das Angebot an familienergänzender Kinderbetreuung ist aktuell im Kanton St. Gallen mit 8 Betreuungsplätzen pro 100 Kinder sehr klein, während im schweizweiten Vergleich der Durchschnitt bei 18 Betreuungsplätzen pro 100 Vorschulkindern und 13 pro 100 Schulkindern liegt.1 Es gibt also auch mit dieser Erhöhung noch Raum für Verbesserungen. Gerne bringe ich dabei meine Praxiserfahrung als Co-Geschäftsleitung im Bereich Kinderbetreuung ein.
Zudem ist es mir besonders wichtig, dass die nötigen Ressourcen für die erfolgreiche Inklusion von Kindern mit Behinderungen künftig vorhanden sind. Auch dazu sind im Rahmen der Revision des kantonalen Behindertengesetzes (BehG) Verbesserungen geplant, die im nächsten Jahr im Kantonsrat diskutiert werden2. Gerne bringe ich dabei meine Lebenserfahrung als Mensch mit Behinderungen sowie meine Berufserfahrung im Bereich Kinderbetreuung ein.